"Sibylle", auch: "Junge Frau mit geöffnetem Buch"
Das Ölgemälde "Sybille" oder "Junge Frau mit geöffnetem Buch" wurde von einem unbekannten Künstler, nach dem Vorbild von Giovanni Francesco Romanelli, gemalt. Es befindet sich im Schillerwohnhaus in dem Gesellschaftszimmer bzw. Salon seiner Frau, Charlotte, über dem Sofa. Dieses Gemälde wurde zur historischen Inszenierung dort aufgehängt, also erst nach Schillers Tod. Um das Gemälde herum befinden sich weitere Gemälde und Kupferstiche.
"Sibylle" zeigt eine junge, gebildete Frau, die ein geöffnetes Buch in der Hand hält. Doch konzentriert sie sich momentan nicht auf dieses, da sie zur Seite guckt. Das Gemälde trägt diesen Namen, da es sich auf die Sibyllen aus der Mythologie bezieht. Diese Prophetinnen sind sehr gebildete Frauen, die unaufgefordert die Zukunft vorhersagen können. Dieses Werk zeigt, dass auch Frauen gebildet sein können, was auch auf Charlotte und deren Schwester Caroline zutrifft. Beide schrieben sogar ihre eigenen Texte. Deswegen kann dieses Gemälde genau in diesem Salon hängen, denn hier empfang Charlotte ihre Gäste, mit denen sie bestimmt auch über die Literatur sprach.
Nach langem Betrachten stellt sich die Frage: Was für ein Buch liest die junge Frau gerade? Ist es ein Gedichtband oder ein Buch der "Sibyllinische Sprüche"?