Das Gauforum 2015- der Glockenturm an der Ecke der Friedrichstraße
Emma, Emma
Grimmelshausen Gymnasium, Offenburg / Collège Saint-Etienne, Strasbourg
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Das Gauforum

Das Gauforum Weimars stellte einen wichtigen Teil des Prestigeprojekts der Nationalsozialisten dar. Um es zu erbauen, mussten sie 139 Häuser abreißen und den Fluss Asbach umleiten. Die NSDAP hatte Deutschland in Gaue zerschnitten: in jedem Gau sollte ein Gauforum stehen, wo die Verwaltung stattfinden sollte, doch dieses Projekt wurde nur in Weimar erfolgreich. Ein weiteres Ziel des Gauforums war, die Übergelegenheit der NSDAP zu repräsentieren: Es sollte neben den Wohnhäusern sehr groß wirken, und der Turm sollte auch größer als die Kirchtürme sein, um zu zeigen, dass die Kirche sich der Politik unterwerfen sollte. Das Gebäude blieb aber bis Kriegsende unvollendet und leer. Der Platz wurde 1945 Karl-Marx-Platz genannt und blieb danach eine Zeit lang ohne Namen, bis er schließlich 1999 in Weimarplatz umgenannt wurde. 

Heutzutage befindet sich dort das Thüringer Landesverwaltungsamt und im Turmgebäude steht die Dauerausstellung zur Geschichte des Gauforums. Das Gebäude wirkt beeindruckend, besonders wenn man weiß, wozu es ursprünglich gebaut wurde. Es sieht isoliert vom Rest des Stadtzentrums aus und ganz nackt in der Mitte des großen Platzes.