Kinderwiege von Peter Keler
Maria, Esther, Julia
Thomas-Mann-Gymnasium Oschatz
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Kinderwiege

Kinderwagen, Buggy und Laufgitter sind alltägliche Gebrauchsgegenstände für Kinder. Im Bauhausmuseum faszinierte eine etwas andere Wiege durch ihre ungewöhnliche Form- und Farbgebung.

Farbe und Form:

1922 entwarf Peter Keler die Kinderwiege, die auf den Untersuchungsergebnissen Wassily Kandinskys, welcher den Zusammenhang zwischen Grundformen und Primärfarben untersuchte, beruht. Kandinsky ließ Studenten den Formen Kreis, Dreieck und Rechteck die drei Farben Rot, Gelb und Blau zuordnen. Dabei entschied sich die Mehrheit der Befragten zu folgender Zuordnung: blauer Kreis, gelbes Dreieck und rotes Rechteck. Die Ergebnisse verarbeitete Keler in seiner Kinderwiege. Eine mögliche Interpretation wäre, dass die Farbe Rot für Stärke und Halt steht und verbunden mit der Form des Quadrats sehr statisch und kraftvoll wirkt, weshalb darin das Kind sicher und geborgen schlafen kann. Der Kopf des Kindes zeigt zum gelben Dreieck, welches Wärme und Geborgenheit vermittelt und damit eine Grundlage für Fantasie und Wissen ist. Die blauen Kreise symbolisieren Unendlichkeit und den Lauf des Lebens.

Funktionalität:

Der Betrachter fragt sich sofort, ob ein Kind mit der Wiege nicht wegrollen würde. Durch den zylinderförmigen Balken wird der Schwerpunkt nach unten verschoben, wodurch die Wiege Stabilität erhält. 

Diese Konstruktion aus Kreis, Dreieck und Rechteck bietet für das Kind Bewegungs- und Blickfreiheit sowie gute Durchlüftung durch die gewebte Seitenverkleidung.

Heute symbolisiert die Wiege die gesamte Bauhauskunst, die sich einerseits durch die drei Grundformen und Farben und andererseits durch Funktionalität, Kreativität und Teamarbeit auszeichnet. Verschiedene Werkstätten, wie unter anderem die Weberei, waren an der Produktion beteiligt.