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Porträt von Großherzog Carl August

Die Vorlage des Porträts stammt von Johann Friedrich August Tischbein, das vorliegende Werk wurde jedoch von Georg Melchior Kraus mit Ölfarbe auf Leinwand gemalt. Derzeit hängt es in einer Dauerausstellung im Goethe Nationalmuseum Weimar, genauer gesagt in der Abteilung Genie. Wir vermuten, dass es dort untergebracht ist, weil man den Herzog durchaus als ein Genie seiner Zeit bezeichnen kann. Auffällig ist zudem die Werther-Tracht. So bezeichnete man einen Kleidungsstil, der inspiriert wurde durch die Figur des Werther aus Goethes Werk „Die Leiden des jungen Werthers“. Es war ein sehr Kleidungsstil, der den Träger als empfindsam und intelligent darstellen soll. Carl August zum Beispiel trägt einen königsblauen Gehrock und darunter ein weißes Hemd. Auf dem Gehrock ist ein Orden zu erkennen. Wir vermuten, dass es der Falkenorden ist, welcher als Ehrenzeichen verliehen wurde.

Auffällig ist sein braun-weißer Hund. Er liegt neben dem sitzenden Mann, was untypisch für ein Herrscher-Porträt ist. Ungewöhnlich ist auch die entspannte Haltung des Hundes und seines Herren und die Darstellung in der Natur. Zur damaligen Zeit war es eher üblich, Herrscher in offiziellerer Kleidung und Umgebung zu präsentieren. Diese Abweichung von der Norm sagt viel darüber aus, dass Carl August sich selbst nicht über die normalen Bürger gestellt hat.

Unserer Meinung nach wirkt es sehr sympathisch, dass er sich selbst wie einen normalen Menschen darstellt und nicht wie ein gottesgleichen Herrscher.