Farbenlehre
Die Farbenlehre Goethes entstand aus der Idee der Widerlegung der Farbenlehre von Isaac Newton, welcher Farben als objektive, äußere Bedingungen beschreibt. Goethe betrachtet Farben als subjektive Wahrnehmungsphänomene und schreibt ihnen psychologische Wirkungen zu, was im Gegensatz zu der rein naturwissenschaftlichen Auffassung Newtons steht.
Als Anstoß für seine Überlegungen gilt der eher zufällige Blick durch ein Prisma im Jahre 1790, welcher Goethe dazu bewegte, die bisher gültige Farbenlehre zu überdenken und eigene Überlegungen anzustellen.
"Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden." (Goethe - Zur Farbenlehre)
Mit diesem zentralen Satz werden die wichtigsten Thesen Goethes, das Wechselspiel zwischen Licht und Schatten als Grundlage für Farbgebung, sowie die psychologische Wirkung selbiger, deutlich.
So lassen sich die bekannten Farben nach Helligkeit ordnen und den jeweiligen psychologischen Effekten zuteilen.
Gelb = Verstand / gut
Orange = Vernunft / edel
Rot = Vernunft / Phantasie / schön
Grün = Verstand / Sinnlichkeit / natürlich
helle Blautöne = Sinnlichkeit / gemein
dunkle Blautöne = Phantasie / kalt
Anhand all dieser Einteilungen, Überlegungen und Zuordnungen erfolgten etliche weitere Überlegungen, welche allerdings inzwischen entweder als überholt gelten oder auch erweitert wurden.