Wieland begegnet Napoleon
Chantal, Isabel
Bertha-von-Suttner-Gymnasium
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Goethes Verhältnis zu Napoleon

Die Französische Revolution war prägend für die Bevölkerung des 18. Jahrhunderts und somit auch der Auslöser für die Entwicklung des bedeutenden Verhältnisses Goethes zu Napoleon. 

Die Französische Revolution war bestrebt, die bestehende Ordnung bzw. die Regenten abzulösen und für die Rechte des Individuums einzustehen. Daran ist zu erkennen, dass die Revolution "von unten" vonstatten ging.  Goethes Haltung gegenüber der revolutionären Tendenzen war zunächst negativ, da diese Steigerung der innenpolitischen Krise bestrebt war, die politische Ordnung umzustürzen. Dies führte dazu, dass Goethe zusammen mit Carl August militärisch gegen die Revolution vorging - hier ist unter anderem die Schlacht von Valmy zu nennen, anhand derer Goethe schließlich bewusst wurde, dass die alte Ordnung nicht mittels Gewalt wiederhergestellt werden konnte.  Napoleon beendete im Laufe der Zeit die Revolution in Frankreich, indem er sich primär zum Kaiser und indirekt zum Diktator ernannte. Dieser Strukturwandel ließ die Sympathie Goethes zu Frankreich neu entflammen, da er sich eine Neuordnung des europäischen Mächtegewichts durch die Herrschaft Napoleons zu erhoffen suchte - dieses Bestreben legitimierte Goethes Ansicht nach die radikale Herrschaftsform.

Diese Entwicklungen bildeten also die Grundlage für das Verhältnis von Goethe zu Napoleon. Nachdem das Herzogtum in den Rheinbund Napoleons aufgenommen worden war, machte sich Goethe die daraus resultierenden Synergieeffekte zunutze. Dies äußerte sich alsdann in kulturellem und literarischem Austausch zwischen den beiden Größen.  Das Verhältnis als solches war durchweg freundschaftlicher Natur - Goethe übernahm eine Vorbildfunktion für Napoleon; dieser zeigte reges Interesse an dessen Werken. Doch auch Napoleon erlangte großes Ansehen bei Goethe, da er die Initiative zur Wiederherstellung der Verhältnisse in Frankreich zeigte. Somit lässt sich festhalten, dass das Verhältnis der beiden Figuren von Freundschaft und Respekt bzw. Ansehen füreinander geprägt war.