Ölgemälde von Johann Friedrich August Tischbein, 1798
Luise, Angelina
Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium, Kyritz
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Gruppenbildnis der Kinder des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach

Während es für uns heutzutage wichtig ist, die perfekte Pose für das neue Facebook-Profilfoto zu finden, war es für die Menschen im 18.Jahrhundert von entscheidender Bedeutung, sich besonders gut auf Gemälden abbilden zu lassen.

Der angesehene Maler Tischbein, der bereits das Herzogspaar Carl August und Louise von Sachsen-Weimar-Eisenach portraitiert hatte, erhielt 1798 den Auftrag, auch die fürstlichen Nachkommen zu malen. Die drei Kinder, Erbprinz Carl Friedrich, Prinzessin Caroline und Prinz Bernhard, sind ihrer Altersreihenfolge nach vor einer Naturlandschaft abgebildet. Der stehende Carl Friedrich lehnt sich entspannt an einen Steinsockel, hält in der anderen Hand einen Degen und trägt einen blauen Frack, der an eine Werthertracht erinnert. Seine jüngere Schwester Caroline sitzt neben ihm und schaut ehrfurchtsvoll zu ihm auf. Auf ihrer linken Hand hält sie einen Papagei, welcher von ihrem jüngeren Bruder gestreichelt wird.

Insgesamt wirken die Kinder sehr natürlich, da sie keine Perücken tragen und vor einer Naturlandschaft dargestellt werden. Trotzdem erkennt man an ihrer Kleidung, dass sie Nachkommen eines Herzogs sind. In dem Portrait lassen sich sowohl Züge der englischen Malerei, verkörpert durch die Naturlandschaft, erkennen, als auch die Anlehnung an die französische Kunst wiederfinden, mit Hilfe der ausgewählten Farben.

Auch auf diesem Gemälde kann man - wie schon bei anderen Darstellungen Tischbeins -  vermuten, dass es spontan bei einem Besuch des Malers entstanden ist. Aber auch wenn es oft den Anschein erweckt, ist keines dieser Portraits zufällig entstanden.

Das Gruppenbildnis hängt im Entreezimmer des Stadtschlosses