Ruine des Tempelherrenhauses
Jonas, Lisa
Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium
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Tempelherrenhaus

Das Tempelherrenhaus war ein verschieden genutztes ehemaliges Gewächshaus im Park an der Ilm.

In den Jahren 1786/87 wurde das ehemalige Orangenhaus im Welschen Garten im Zuge der Gestaltung des großen Landschaftsparks an der Ilm von Johann Friedrich Rudolf Steiner zu einem Teesalon umgebaut, der der herzoglichen Familie für gesellige Anlässe zur Verfügung stand. Namensgebend waren die vier lebensgroßen, vom Bildhauer Martin Gottlieb Klauer aus Lindenholz geschnitzten Ritterfiguren, die sog. "Tempelherren", die an den vier Ecken des Salons aufgestellt wurden. Die übrige Innenausstattung wurde von Georg Melchior Kraus und Adam Friedrich Oeser gestaltet.

Im Geiste der Zeit erfolgte 1811/20 der Umbau im neugotischen Stil durch Karl Friedrich Christian Steiner. 1816 wurde ein Turm errichtet, der vermutlich von Johann Wolfgang Goethe gezeichnet worden war.

Bereits 1821/23 wurde das Tempelherrenhaus zum Sommerhaus der herzoglichen Familie umgebaut.

Johann Wolfgang Kaufmann fertigte 1829 steinerne Kopien der Tempelherren an. Im folgenden Jahrhundert wurde das Haus als Konzertstätte u.a. auch von Franz Liszt und Ferruccio Brusoni genutzt; letzterer veranstaltete dort Anfang des 20. Jahrhunderts auch Meisterkurse. Außerdem wurde das Haus vom Staatlichen Bauhaus als Maleratelier benutzt.

1945 wurde es bei einem Bombenangriff weitgehend zerstört; heute ist nur noch die Ruine zu besichtigen.