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Abguss des Schädels von Santi, Raffaello

Zur Zeit Goethes galten Schädelabgüsse als Sammlungsgegenstände. Mithilfe der Physiognomie erhoffte man sich Charakteristika des jeweiligen Menschen herausfinden zu können. Johann Caspar Lavater war der berühmte Verfasser dieser Theorie und stand in engem Kontakt mit Goethe.  Dieser ließ sich vom mutmaßlichen Schädel des italienischen Renaissance-Künstlers Raffaello Santi bei seinen Arbeiten inspirieren und schloss aufgrund seiner physiognomischen Kenntnisse darauf, dass in diesem Schädel eine  "schöne Seele" gehaust haben könne. 

Äußerlichkeiten:  Auf den ersten Blick wirkt der Schädel täuschend echt, jedoch handelt es sich um einen originalgetreuen Gipsabguss. Auffallend ist außerdem der fehlende Unterkiefer und einige Risse im Schädel selbst, die wahrscheinlich der mangelnden Qualität des Abgusses geschuldet sind ("Gusslinien"). 

Der Abguss des Schädels befindet sich heute in der Ausstellung im Goethe Nationalmuseum.