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Amor erweckt Psyche durch sein Flötenspiel

Die Supraporte (Bild, das über der Tür angebracht ist) "Amor erweckt Psyche durch sein Flötenspiel" wurde zwischen 1793 und 1795 von Johann Heinrich Meyer (1760-1832) mit Kreide und Tempera auf Karton angefertigt. Als Vorlage diente eine Gemme von Giovanni Pilcher, der diese nach einer Zeichnung Angelika Kaufmanns geschnitten hatte. Das Bildmotiv geht auf den Mythos von Amor und Psyche zurück, der von dem antiken römischen Schriftsteller Apuleius niedergeschrieben wurde. Die Supraporte befindet sich über der Tür des Urbinozimmers in Goethes Wohnhaus in Weimar. Auf ihr zu sehen sind Amor und Psyche, die beide in Seitenansicht dargestellt sind. Psyche sitzt schlafend auf einem Felsen. Auf ihren Knien hält sie ein stehendes Gefäß, welches genau in dem Schnittpunkt der Bilddiagonalen angeordnet ist. Gegenüber Psyche steht Amor, welcher die Doppelflöte spielt. Das Gefäß geht auf eine Büchse zurück, die bei Apuleius erwähnt wird, und steht sinnbildlich für die Sühnequalen Psyches. Amor befreit seine geliebte Psyche von diesen, durch die Töne der Doppelflöte und erweckt sie so zu neuem Leben.  Dadurch wird die Macht der Kunst zum Ausdruck gebracht, denn sie ist,  in Gestalt der Doppelflöte, die Helferin Amors zur Überwindung des Todes.