Büste des Friedrich Heinrich Jacobi
Katharina
Grimmelshausen Gymnasium, Offenburg / Collège Saint-Etienne, Strasbourg
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Büste des Friedrich Heinrich Jacobi

Die im Jahre 1784 von dem Künstler Martin Gottlieb Klauer gefertigte Büste zeigt den deutschen Philosophen und Schriftsteller Friedrich Heinrich Jacobi. Sie wurde aus Gips hergestellt. Klauers Werk erinnert an die typische antike Darstellungsweise, was man z. B. daran erkennen kann, dass Jacobi eine Toga trägt. Die Büste, die ein großes Bruststück besitzt, befindet sich auf einem runden Sockel. Jacobis mittellanges Haar ist nach hinten frisiert, sodass sein etwas kantiges Gesicht hervor sticht. Sein Kopf ist aufrecht und leicht nach links geneigt. Die Büste Jacobis stammt aus Goethes Besitz und befindet sich heute in Goethes Gartenhaus. Goethe und Jacobi verband seit 1774 eine besondere Freundschaft, die jedoch über einiges Konfliktpotential verfügte. Auf persönlicher Ebene hatte, wie Goethe es ausdrückte, er ihn zwar lieb, jedoch konnte Goethe viele Ansichten und Einstellungen Jacobis weder teilen noch billigen. Besonders Jacobis Roman "Woldemar", in dem  er Rousseaus Freundschaftsideal widerspricht, war ein solcher Streitpunkt. Goethe konnte sich nicht dafür begeistern. Er kam nicht umhin, diesen öffentlich heftig zu kritisieren und veranstaltete sogar eine parodistische Lesung, in der er ihn der Lächerlichkeit preisgab. Dies konnte Jacobi ihm nie verzeihen. Trotz beherzter Schlichtungsversuche von Johanna Schlosser konnte die Freundschaft nicht aufrechterhalten werden.