Mosaikpflaster am Gartentor in Goethes Garten
Jovana, Lisa, Gabriele
Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium
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Das Mosaikpflaster (Pentagramm) bei Goethes Gartenhaus

Es scheint sehr ungewöhnlich, ein mystisches Symbol wie das Pentagramm am Garteneingang eines Dichters vorzufinden. Die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten und vermeintlichen Intentionen erweckten unsere Aufmerksamkeit und führten dazu, dass wir uns näher mit dem Mosaikpflaster in Goethes Garten beschäftigten. 

Bevor Goethe sich überhaupt mit der Erstellung des Mosaikpflasters beschäftigte, kam es vorerst im Jahr 1830 zu Baubesprechungen mit dem Architekten Clemens Wenzeslaus Coudray zur Errichtung eines Gartentors. Goethe war fasziniert von der Arbeit des Architekten, er fand den Garteneingang beeindruckend und mächtig.  Die weißen klassizistischen Gartentore wirken auch heute noch einladend und lassen Rückschlüsse auf Goethes Vorstellungen zu.

Während seiner Italienreise wurde er von der dortigen Kunst stark beeinflusst und inspiriert, welche die Vorlage für sein späteres Mosaikpflaster lieferte.

Im Sommer 1830 begannen die Arbeiten zur Anlegung des Eingangsbereiches. Das dort entstandene Pentagramm stellt die Symbolik von Schutz und Sicherheit dar. Es lässt sich zudem eine Parallele zu Goethes Werk "Faust" erkennen, in welchem dem Teufel Mephisto durch ein Pentagramm auf dem Boden der Ausgang aus dem Haus verwehrt blieb.

Goethe perfektionierte immer wieder mit Hilfe des Gärtners Ferdinand Herzog die Gartengestaltung. Auch bis kurz vor seinem Tod entwarf er Ideen und gab diese in Auftrag, erlebte die Fertigstellung jedoch nicht mehr.

Nach Goethes Ableben stellte sich heraus, dass allein er Leidenschaft für seinen Garten hegte, denn seine Familie und seine Nachkommen mieden die Anlage. Sie ließen sie verwahrlosen, wie auch der Schriftsteller Adolf Stahr 1850 bei einem Besuch feststellte. Der Garten wirke "verdüstert, dunkel und melancholisch", schrieb dieser.