Charlotte von Stein
Elise, Lisa
Karl-Friedrich-Schinkel-Gymnasium Neuruppin
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Goethes Zeichnung von Charlotte von Stein

War Charlotte von Stein wirklich so makellos schön, wie Goethe sie dargestellt hat?

Die 1777 entstandene Kreidezeichnung zeigt die Hofdame Charlotte Ernestine Albertine Freifrau von Stein. Der Künstler, Johann Wolfgang von Goethe, zeigt die Hofdame im Profil vor einem dunklen Hintergrund.  Durch ihr makellos liebliches Aussehen wirkt sie edel und unerreichbar. Nahezu perfekt. 

Charlotte von Stein hatte einen bedeutenden Einfluss auf Goethes Leben und seine Werke. Sie führte eine unglückliche Ehe mit dem Stallmeister Josias von Stein. Charlotte von Stein und Goethe verband eine platonische Liebe, da sie in dem jeweils anderen ihren Seelenverwandten fanden. Der damals 26-jährige Goethe verehrte die sieben Jahre ältere Charlotte, sie war ihm eine Muse für viele Gedichte und Kunstwerke. Goethes Italienreise und die anschließende Liebesbeziehung zu Christiane Vulpius führten zum vorzeitigen Ende ihrer Freundschaft. Nach 1801 kam es erneut zum Kontakt zwischen Goethe und Charlotte. Goethe fühlte sich bis zu seinem Tod eng mit Charlotte von Stein verbunden und hob ihre Haarlocke als Zeichen seiner Anerkennung und tiefen Freundschaft auf. 

Doch war Charlotte von Stein wirklich so perfekt? Wie empfand sie die Beziehung zu Goethe? Wie stand ihr Mann zu ihrer Beziehung zu Goethe?

Goethe stellt Charlotte als makellos, edel und unerreichbar dar. Trotz ihrer Schönheit wirkt sie geheimnisvoll, kühl - regelrecht abweisend. Strenge und Lieblosigkeit spiegeln sich in ihrem Gesicht wider. Durch die Tatsache, dass die Zeichnung in der Abteilung Liebe des Goethe-Nationalmuseums hängt, erkennt man die tiefen Gefühle, die Goethe gegenüber Charlotte, trotz ihrer Unerreichbarkeit, hatte.