Allegorie der Poesie
Jacqueline, Hanna
Neues Gymnasium Nürnberg
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Ölbild "Allegorie der Poesie" von Hose nach Raffael

Da Goethe ein eingefleischter Kunstsammler war, freute ihn dieses Geburtstagsgeschenk besonders: 1826 schenkte ihm der Maler Johann Heinrich Hose das Ölbild "Allegorie der Poesie".

Auf dem Bild sieht man eine Frau, die die Allegorie der Poesie verkörpern soll. Sie ist die zentrale Person des Bildes und gleicht mit ihren Flügeln einem Engel. Zudem spielen die Flügel auf das Göttliche der Poesie an. In der linken Hand hält sie ein harfenähnliches Instrument (eine Leier) und stützt sich mit dem Ellbogen auf einem steinernen Kopf ab. Die Leier stellt einen Bezug der Poesie zur Musik her. In der rechten Hand hält die engelsgleiche Gestalt ein verschlossenes Buch, das klarstellt, dass auch die Literatur, u. a. die Dichtung, einen bedeutenden Teil der Poesie ausmacht. Mit leerem Blick starrt sie in Richtung der Hand, die das Buch hält, woraus man schließen könnte, dass der Maler die Literatur als elementaren Bestandteil der Poesie sieht. Ihren Kopf krönt ein Blätterkranz, der ihr etwas Majestätisches verleiht. 

Das Wort Allegorie kommt aus dem Griechischen und bedeutet in etwa "andere, verschleierte Sprache". Sie ist eine Form der indirekten Aussage, bei der eine Sache als Zeichen einer anderen Sache eingesetzt wird. Allegorie wird in der Kunst verwendet, um abstrakte Sachverhalte verständlicher zu gestalten. Am beliebtesten war die allegorische Malerei in katholischen Kirchen und barocken Schloss- und Park-Anlagen. 

Das Bild wurde erstmals von Raffael gemalt (1805-1811) und Hoses Variante ist daher nur eine Kopie des ursprünglichen Werkes und hängt heute im Großen Sammlungszimmer in Goethes Wohnhaus.