"Der neue Tanzsaal" - Radierung von C. B. Schwarz (1785)
Florian, Viktoria
Bertha-von-Suttner-Gymnasium
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Radierung "Der neue Tanzsaal"

Die Radierung von Carl Benjamin Schwarz stammt aus dem Jahre 1785. Sie zeigt den neuen Tanzsaal und den Brunnen der Stadt Bad Lauchstädt. Das Bild befindet sich in Christianes Wohnzimmer in Goethes Wohnhaus, relativ unscheinbar neben einer großen Vitrine und ist sehr klein.

Im Zentrum des Bildes ist ein großes, sehr symmetrisch gebautes Gebäude zu sehen. Im unteren Gebäudeteil befinden sich, neben der zentralen Eingangstür, sechs große Fenster. In der oberen Gebäudehälfte befinden sich quadratische "Mauerverzierungen" mit einer darüber liegenden Reihe von sieben kleinen Rundbogenfenstern. Das Dach wird von sieben Fenstererkern gekrönt, wobei der mittlere besonders ausgeführt ist. Darüber befinden sich noch drei kleine, ovale Fensterchen.

Das Gebäude wird beidseitig von Baumreihen mit kleineren Bäumen gesäumt, die den Anschein einer Allee erwecken. Im Vordergrund befinden sich drei kleinere Personengruppen in vornehmer Kleidung, die teilweise das Gebäude betrachten. Auf der linken Bildseite ist ein Teil eines Gebäudes, welches nicht zugeordnet werden kann, abgebildet.

Die Radierung ist leicht koloriert, zum Beispiel haben die Baumkronen einen leichten Grünstich. Es ist möglich, dass die Farbintensität im Laufe der Zeit abgenommen hat.

Das Bild wirkt, aufgrund der geringen Größe und der nur leichten Farbgebung, relativ schlicht. Es ist ein Bild, das durchaus in jedem Wohnzimmer hängen könnte, aber für Goethes Frau Christiane dennoch von Bedeutung gewesen sein wird. Christiane war nämlich ein sehr geselliger Mensch, der viel Wert auf Kultur und Erinnerung legte.

Eben durch diese Unscheinbarkeit und der Position im Raum, ist das Bild nicht auf Anhieb zu finden, dennoch ist eine Betrachtung zu empfehlen.

Beim ersten Betrachten ist uns direkt die Schlichtheit der Radierung aufgefallen, was dieses sympathisch macht. Bei einem Bild von einem Tanzsaal erwartet man nämlich sehr viel Prunk, der hier nicht vorhanden ist. Daher wirkt das Bild natürlich und persönlich.