Rudolphs Zimmer im Erdgeschoss des Schillerhauses
Steve, Paul
RS Niederzimmern
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Schillers Diener Rudolph

Der Diener Rudolph ist das erste Mal in Schillers Kalender von 1797 namentlich erwähnt worden. Rudolph wurde von seinem Vater, der Arznei - und Heilmittelhändler war, an Schiller empfohlen. Er musste für das leibliche Wohl der Familie Schiller und für beheizte Räume sorgen. Er musste sich außerdem noch um die Postsendungen, Besucher des Hauses, Kuriere und Botengänge kümmern. Im Mai 1800 begleitete er Schiller auf das Schloss Ettersburg. Dort schrieb Schiller in Ruhe sein Drama "Maris Stuart" zu Ende. Er war selbst auf längeren Fahrten unentbehrlich, so ist er mit der Familie von Schiller im August 1801 nach Dresden gereist. Der Diener Rudolph bekam für seine Dienste Kost und Logis, 40 Reichstaler, einen Neujahrsbonus und jedes Jahr einen Rock aus gewöhnlichem Stoff. Ihm ging es für damalige Verhältnisse sehr gut. Rudolph hat keine großen Ansprüche gestellt, wenn er Geschäfte hatte. Er konnte lesen und schreiben und hat für Schiller Abschriften gemacht. Damals konnten eigentlich nur Adlige lesen und schreiben, weshalb es sehr außergewöhnlich war, dass Diener Rudolph diese Kunst beherrschte. An seinem Zimmer im Schillerhaus und seinen besonderen Fähigkeiten kann man erkennen, dass er nicht nur ein Diener war, sondern ein enger Vertrauter der Familie Schiller.