Vestalin (unbekannter Künstler)
Noelle
FairTalent
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Vestalin

Die Gips-Statue der Vestalin, die im ersten Roten Salon im Wittumspalais steht, misst in der Höhe 195 cm, in der Breite 70 cm und in der Tiefe 46 cm. Die Figur steht im Kontrapost, was bedeutet, dass das Gewicht auf dem Standbein ruht und das Becken leicht gedreht ist. Die Vestalin träg ein Ober- und Untergewand, außerdem hat sie gelocktes, mehrfach gescheiteltes Haar. Den Kopf bedeckt ein Tuch, das von der rechten Hand festgehalten wird. Die linke Hand hängt locker herunter und die Füße sind unter dem Gewand ein wenig zu sehen. Vestalinnen waren römische Priesterinnen der Göttin Vesta, die in ihrem Tempel das Herdfeuer hüteten. Dieses Feuer durfte nie ausgehen und wurde nur am 1. Mai rituell gelöscht und danach wieder entfacht. Außerdem mussten die Vestalinnen den Tempel reinigen und Materialien für Opfer- und Kulthandlungen herstellen. Eine andere Pflicht der Vestalinnen war absolute Keuschheit. Doch nach der 30-jährigen Dienstzeit, die im Alter von 6-10 Jahren begann, durften sie heiraten und Kinder bekommen. Verstießen Vestalinnen gegen die Regeln, wurden sie hart bestraft: Ging das Herdfeuer aus, wurde die verantwortliche Vestalin ausgepeitscht. Bei Unkeuschheit wurde sie lebendig begraben.